Darf ich mich vorstellen

 


 My Name is ... Matthias Walter.
 Ich bin 1977 in Bad Dürkheim visavis vum Worschdmarkt gebore.
Schon im zarten Alter von 12 Jahren bin ich mit meinen Buddies aus der Nachbarschaft beim Sperrmüll um die Häuser gezogen, um Holz zu sammeln. Nur um unser ganzes Dorf in einen riesigen Skatepark zu verwandeln. Ich glaube hier wurde mein Interesse am Bauen irgendwelcher Dinge geweckt. Ungefähr zur gleichen Zeit hat mein Vater einen Windsurfkurs gemacht und sich diesen Surfdampfer mit Dreiecksegel gekauft. Sein Problem war, dass er mich jetzt nicht mehr von dem Ding runterbekam. Ich war einfach sofort schockverliebt.
Obwohl der Homespot Silbersee, ein Baggertümpel der rundum mit Bäumen gesäumt war, bei dem der Wind aus allen Richtungen auf einmal kam und doch nicht da war oder kurz gesagt, ein sehr bescheidener Spot. Bin ich regelmäßig mit dem Fahrrad und meinem selbstgebastelten Surfhänger die 12 Km über Feldwege dahingeradelt, um bei einer leichten Brise über diesen See zu dümpeln. Naja, Windfinder gab es ja noch nicht. 
Nachdem ich in den Sommerferien bei einem Bauern Kirschen geerntet habe und dadurch etwas Geld zur Verfügung hatte, konnte ich mir drei Ortschaften weiter mein erstes eigenes Board kaufen. Die Auswahl an Boards war ja sehr begrenzt, gerade in meiner Region. Die Sperrmüll Zeitung lässt grüßen. Auf jeden Fall habe ich mir ein altes Customade Board gekauft, dass einen Schaden an der Nose und der Finbox hatte. Ich glaube der gute Herr hatte so ein schlechtes Gewissen, das er einem so jungen Bub Geld für diesen Schrott abnehmen wollte, dass er mir noch ein altes Sturmsegel dazu geschenkt hat. Ich war auf jeden Fall total begeistert.
Egal, aus dem Baumarkt Glasfasermatten, sowie Polyesterharz aus der Autoreperatur Ecke und natürlich noch ein paar Sprühdosen gekauft. Ab geht die Luzi!
Und was soll ich sagen: Das Teil sah sooo scheiße aus, dass hättest Du am Gardasee an die Leitplanke stellen gekonnt und es hätte keiner mitgenommen. Ich fand´s gut. Es war mein Board. Ich hatte meinen Spaß.
Als dann die Zeit kam, sich einen Betrieb zu suchen, um Berufspraktikum zu machen, war ich immer noch euphorisiert von meiner Heldentat, die ich mit meinen heilenden Händen an dem Surfboard vollbracht habe, dass ich entschloss: „Ich werde Boardshaper." Wie cool ist das denn!
Die Ernüchterung kam dann natürlich relativ schnell, als ich gemerkt habe, dass es nicht so viele Shapewerkstätten in der Pfälzischen Provinz gab. Winzer und Weingüter ja, ohne Ende, aber Shaper keinen einzigen.
Der zündende Funke kam dann, als ich wieder mal mit meinen Buddys an unserer Halfpipe rumgenagelt habe und ein alter Winzer mit seinem Schmalspur Deuz des Weges holperte.
 Der rief dann so: „Ai sag emool was dun ir dann do zamme schreinern?“
 Dann wir: „E Haafpipe!"   Dann er: „E Was? " - "E Haafpipe zum Skateboard fahre! "
 „Ajo, des ramener dann awer widder weg, gell?" - „Jo, sicher. „
Hier fiel das Schlüsselwort "Schreinern" und mir fiel ein, das die Schwester von einem Kumpel mit dem Typen verheiratet war, der wo der Sohn war von einem dem die Schreinerei aus dem Nachbardorf gehört. Und… man hatte sich auch schon mal gesehen.
Also ich dahin, mal höflich angeklopft und mit Praktikumsplatz in der Schreinerei nach Hause. 

Ich scheine mich nicht ganz so schlecht angestellt zu haben. Der alte Meister sagte zu mir, dass ich mich doch, wenn ich mit der Schule fertig bin, gerne bei Ihnen melden solle, um evtl. eine Ausbildung zu machen. Eine Entscheidung die er noch bereuen sollte. Denn ich habe mich gemeldet und eine Ausbildung zum Schreiner begonnen. Ich war, glaube ich, nicht wirklich ein guter Lehrling. Was wohl nicht an meinem Können oder meiner Leistung lag, sondern vielmehr an meiner inneren Einstellung zu Autoritätspersonen. Aber mein Chef sah sogar aus wie Meister Röhrich von „Werner“ und hatte dazu auch noch die gleiche Attitude. Dennoch muss ich aus heutiger Sicht sagen, dass ich dort sehr viel gelernt habe. Ich war halt jung, angepeitscht von meinem Lehrlingsgehalt und dem aufblühenden Leben. Der großen weiten Welt. Alles war so neu, so aufregend und das Ausbildungsziel stand halt nicht so ganz oben auf meiner Prioritätenliste. Letztendlich wurde ich dann aber doch 1995 feierlich in die Gilde der Schreinergesellen aufgenommen. 

Doch auch da gab es erst mal noch etwas Wichtigeres für mich. Der lang ersehnte Führerschein und mein erstes Auto. Grenzenlose Freiheit. 

Damit ergab sich dann die Möglichkeit, auch ab und zu mal an andere Spots zu fahren. 

Aber ich muss zugeben, mangelnde Regelmäßigkeit auf dem Wasser, öfter mal 3 Stunden Autofahrt, um dann bei Flaute am See zu stehen (Windfinder gab es immer noch nicht) und irgendwie das Gefühl nicht weiterzukommen, haben mir dann die Lust am Windsurfen genommen. So dass es immer weniger wurde und eingeschlafen ist. 

Bis ich dann im Jahre 1998 mit 2 Kumpels nach Kühlungsborn an die Ostsee fuhr. Nach guten 2 Jahren Pause von meinem höchst anspruchsvollen Trainingsspot, dem Dümpelweiher, war ich auch wieder total heiß darauf endlich wieder aufs Board zu steigen. Ich war so heiß, dass ich mich unbedingt bei schräg ablandigem Wind in die Wogen der Ostsee stürzen musste. Umso weiter ich Raus fuhr, umso stärker und kabbeliger wurden Wind und Wasser. Als es mich dann das erste Mal von Bord geschmissen hatte, musste ich auch lernen, dass so ein Startschoot auf welliger See völlig überbewertet ist und ich mich doch besser mal mit dem Wasserstart auseinandersetzen sollte. Ich bin wohl schon eine ganze Weile abgetrieben, bei dem Versuch das Segel wieder in die richtige Position zu bringen, nur um dann wieder übers Board gerissen zu werden, auf der anderen Seite aufzutauchen und wieder von vorne zu beginnen. So langsam fing dann auch so eine leichte bis mittelschwere Panik an sich in mir auszubreiten. Das müssen auch die Jungs von der DLRG gemerkt haben, die mich dann mit Ihrem Motorboot eingesammelt haben. 

Das Beste kommt jetzt aber erst. Diese Seenotrettung wird mein Leben so etwas von nachhaltig und grundlegend verändern, dass ich es niemals für möglich gehalten hätte. 

Diese Jungs vom DLRG haben mich mit ihrem Schlauchboot, direkt vor den Füßen meiner zukünftigen Frau und Mutter meiner Kinder abgeladen. BAAM!  Sie dachte was steigt den da für ein toller Typ aus dem Boot und nicht die Spur von einer Ahnung wie trottelig ich mich in diese Situation gebracht hatte. Aber da sieht man es mal wieder, dass aus allem Schlechten auch etwas Gutes entstehen kann. 

 

Auf jeden Fall war das der Startschuss für mein neues Leben. Von Bockenheim an der Weinstraße ging es für mich in die großartige Stadt Hamburg. 

Doch was sich so aufregend anhört, war im Detail erst mal gar nicht so schön. 

Von behütetem zu Hause mit Muttis Koch und Wäscheservice in die erste eigene Wohnung. Von gefühlt jeden Tag mit meinen Kumpels abhängen und um die Häuser ziehen, zu allein auf der Couch in der großen fremden Stadt. 

Ich hatte zwar schnell einen Job in einer kleinen Vater und Sohn Tischlerei bekommen, die mich auch sehr Herzlich integriert haben. Das Problem war nur, dass die beiden den ganzen Tag unterwegs waren und ich wieder alleine in der Werkstatt war, um die benötigten Dinge zu produzieren. 

Mein Auto hatte gerade so eine Phase in der ständig irgendetwas kaputt ging und wurde aufgrund zu hoher Kosten verkauft. Ja endlich näher am Meer und keine Möglichkeit dahin zu kommen. Als dann auch noch der erste Winter kam, mit der grauen Wolkendecke die Anfang November aufzog und sich über Monate am Himmel hielt, machte mich das echt fertig. Mich den Sonnenmensch aus der Nordtoskana, der wärmenden Sonnenstrahlen beraubt. 

So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Aber Augen zu und durch, das vergeht. 

Als der Frühling kam sah die Sache gleich ganz anders aus. Die Stadt blühte auf und mit Ihr die Menschen. Ich hatte mich eingelebt und die Arbeit in der Werkstatt brachte mir Spaß. Dort konnte ich sehr frei agieren und fing an Möbel für mein neues Zuhause zu bauen. Wenn man viel alleine ist hat man Zeit, um über sich, sein Leben und die Zukunft nachzudenken. Darauf hin beschloss ich, nochmal die Schulbank zu drücken und zur Meisterschule zu gehen. 

Ohh… Schule. 

Ich wusste wieder relativ schnell, warum ich es damals so eilig hatte die Schule zu beenden. Sich den ganzen Tag mit irgendwelchen DIN Normen, Tegernseer Gebräuchen und Verordnungen zudröhnen zu lassen, empfand ich als Horror. Wissen, mit dem man sein Gehirn vollstopft, um es nach der Prüfung mit den Büchern in einen Karton packt, den man in eine Ecke im Keller stellt, der nie wieder gefunden wird, weil er nie wieder gebraucht wird. 

Für mich war das gute an der Meisterschule, dass ich neue Menschen kennen lernen durfte. 

To be continued!



 

Der Kreativ Spielplatz

 Unsere Werkstatt in Norderstedt bietet die Möglichkeit Ideen freien Lauf zu lassen, und so gut wie alles selbst zu produzieren.
Wir sind eine Tischlergemeinschaft aus 6 Selbstständigen Tischlern, die sich eine Werkstatt teilen. Den Maschienenraum nutzen wir alle gemeinsam, dazu hat jeder einzelne noch seinen eigenen Bankraum, in dem man sich Austoben kann. 

 

Der Maschinenraum,

ist das produktive Zentrum. Hier wird das Rohmaterial Holz

mit all seiner vielfältigkeit in Form gebracht. 


Der Bankraum

In meinem Reich, habe ich mir eine Atmosphäre geschaffen in der ich mich gerne befinde und alles was ich zum Arbeiten brauche griffbereit liegt. Dadurch hat man einfach mehr Spaß an der Arbeit. Was bedeutet mehr bereitschaft für Leidenschaft, das zum Ergebnis hat. Bessere Produkte !